Hohenhaus in Radebeul
 
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Geschichte des Hohenhauses

Hohenhaus Radebeul
Vom Bischofssitz zum Märchenschloss

von Dr. Manfred Altner

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Die Geschichte des Hohenhauses geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. 1373 wird Bischof Konrad II. von Meißen als Besitzer des zugehörigen Weinberggrundstücks erwähnt, auf dem sich damals schon eine Weinpresse befand. Das Weingut gehörte bis Mitte des 16. Jahrhunderts den Meißner Bischöfen, daher auch der Name „Bischofsberg“. Die Chronik nennt für die Folgezeit Namen von Besitzern wie 1584 den Naundorfer Bauern Simon Clauß und 1657 den Hofmarschall Freiherrn Hans Georg von Rechenberg (1610–1664), kursächsischer Premierminister. In dieser Zeit erfolgte der Umbau des vorhandenen Winzerhauses. „Hohenhaus wurde weiter ausgebaut und wohnlicher eingerichtet. Besonders das erste Stockwerk mit den riesigen und eigenartigen Kaminanlagen stammt aus der Rechenberger Zeit; zeigt doch die eine dieser Anlagen heute noch das Rechenbergsche Wappen. Aus dieser Zeit stammt auch das hohe Dach mit dem mächtigen Renaissancegiebel, und nach dieser Zeit ändert sich auch der Name der ganzen Besitzung: aus dem Bischofsberg wird Hohenhaus“, berichtet Diplom-Gartenbauinspektor Hans F. Kammeyer. (Vgl. Gerhart- Hauptmann-Jahrbuch 1937, S. 81– 89.) Durch die Heirat mit Rachel Freiin von Werthern kam der unter dem Hohenhausweg liegende Weinberg zum Besitz hinzu, der nun aus sechzehn zusammenhängenden Bergteilen bestand.
 
Auch der folgende Besitzer war ein Adliger: Reichsgraf Heino Heinrich von Flemming (1632–1706). 1684 hatte er das Kommando über die sächsischen Truppen übernommen und 1688 die Würde eines Feldmarschalls erhalten und kommandierte unter Kurfürst Johann Georg III. die sächsischen Truppen am Rhein im Kampf gegen
die Franzosen. 1700 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben, nachdem er 1699 Besitzer von Hohenhaus geworden war. Sein Sohn versteigerte 1748 das gesamte Anwesen. Der neue Besitzer, Hoffuttermarschall Grundmann, verkaufte den sogenannten Wertherischen Weinberg an zwei Zitzschewiger Bauern. (Vgl. Liselotte Schließer: Radebeul. 1996, S. 165.) Die Bedeutung der Tafel an der Westseite von Hohenhaus – Wackerbarths Ruhe 1827 – ist nach wie vor umstritten. Nach Josef Hebeda soll das Haus 1728 dem Feldmarschall Graf August Christoph von Wackerbarth (1662– 1734) gehört haben, was nicht die Jahreszahl 1827 an der Tafel erklärt. Denn nach Hans F. Kammeyer „besaß 1827 kein Wackerbarth“ das Hohenhaus. Der Kaufmann Rudolf August Theodor Thienemann (1786–1853) erwarb Hohenhaus im Jahre 1832. Als er 1853 auf Hohenhaus starb, übernahm sein Neffe Hermann Carl Franz (1816–1891) das Anwesen, und 1864 ging es an dessen Bruder Berthold Thienemann (1819–1880) über.

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